März '25
Nachhaltigkeit beginnt mit dir
Die Bedeutung von nachhaltiger Arbeit und die Rolle, die wir darin spielen
Nachhaltigkeit – ein Begriff, der schnell mit Umweltschutz, verstaubten Bioläden und grünen Initiativen verknüpft werden kann. Doch in Wahrheit geht es um viel mehr. Nachhaltigkeit ist eine Haltung, eine bewusste Entscheidung, die wir jeden Tag treffen – auch in unserer Arbeitswelt.
Denn jede E-Mail, jedes Meeting, jede Interaktion hinterlässt Spuren. Nicht nur auf unseren To-do-Listen, sondern auch in den Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten, in den Strukturen, die wir mitgestalten, und in der Energie, die wir investieren. Oft konzentrieren wir uns dabei auf die offensichtlichen Aspekte: papierlose Büros, klimaneutrale Geschäftsmodelle, energieeffiziente Arbeitsplätze. Doch nachhaltige Arbeit geht weit über ökologische Maßnahmen hinaus.
Der vielleicht wichtigste Aspekt wird häufig übersehen: soziale Nachhaltigkeit. Wie gehen wir mit uns selbst und unseren Mitmenschen im Arbeitskontext um? Welche Strukturen fördern nicht nur wirtschaftliches Wachstum, sondern auch persönliche Entfaltung und echte Zufriedenheit? Genau das sind die Fragen, mit denen wir uns in dieser Episode beschäftigen, denn nachhaltiges Arbeiten bedeutet, Bedingungen zu schaffen, die uns nicht auslaugen, sondern stärken. Eine Arbeitswelt, in der Wertschätzung, Fairness und Verbundenheit nicht nur leere Begriffe sind, sondern gelebte Realität. Und genau da fängt Nachhaltigkeit an – bei jedem einzelnen von uns.
Nachhaltigkeit ist mehr als nur "grüne Berufe"
Wenn wir über nachhaltige Arbeit sprechen, denken viele zuerst an Recycling-Papier, klimaneutrale Firmen oder grüne Geschäftsmodelle. Doch Nachhaltigkeit im Job bedeutet nicht nur, weniger Ressourcen zu verbrauchen oder CO₂-Emissionen zu reduzieren. Es geht auch darum, wie wir arbeiten – und wie sich unsere Entscheidungen auf uns selbst, unsere Kolleginnen und Kollegen und die Gesellschaft auswirken.
Wir alle kennen das Gefühl, wenn wir nach einem langen Tag nach Hause kommen und völlig erschöpft sind. Aber nicht, weil wir viel geschafft haben, sondern weil wir uns aufgerieben haben – in endlosen Meetings, in einer Unternehmenskultur, die mehr fordert, als sie zurückgibt, oder in einem Umfeld, das uns auslaugt statt inspiriert. Nachhaltige Arbeit bedeutet, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Es geht darum, bewusst mit unserer Energie, unseren Ideen und unserer Zeit umzugehen – und dabei eine Arbeitswelt zu gestalten, die nicht nur von Wachstum spricht, sondern tatsächlich langfristiges Wohlbefinden ermöglicht.
Nachhaltigkeit als Mindset
Oft haben wir das Gefühl, nachhaltiges Arbeiten sei etwas, das von außen kommen muss – durch neue Gesetze, durch Unternehmensrichtlinien, durch gesellschaftlichen Druck. Aber in Wirklichkeit beginnt es bei uns selbst. Es ist eine Entscheidung, die wir im Alltag immer wieder treffen.
Es beginnt in den kleinen Momenten: Nehme ich mir Zeit, um eine Aufgabe wirklich durchdacht zu erledigen, oder hetze ich einfach weiter? Frage ich mich, ob dieser eine kurzfristige Gewinn langfristig Sinn ergibt? Bringe ich meine Ideen ein, wenn ich sehe, dass Dinge verbessert werden können – oder denke ich: „Das war schon immer so, also bleibt es so“?
Nachhaltigkeit als Mindset bedeutet, Arbeit nicht als endlose To-do-Liste zu betrachten, sondern als etwas, das gestaltet werden kann. Es heißt, nicht nur effizient zu arbeiten, sondern auch sinnvoll. Nicht nur Ergebnisse zu liefern, sondern die Bedingungen zu schaffen, unter denen gute Arbeit entstehen kann. Und es bedeutet auch, mutig zu sein: für bessere Prozesse, für faire Strukturen, für eine Arbeitswelt, die nicht nur auf Zahlen, sondern auf Menschen ausgerichtet ist.
Soziale Nachhaltigkeit in der Arbeit
Wir alle haben wahrscheinlich schon in einem Arbeitsumfeld gesteckt, das sich nicht gut angefühlt hat. Vielleicht lag es an ständiger Erreichbarkeit, an unterschwelliger Konkurrenz, an nicht enden wollenden Überstunden. Vielleicht war es aber auch das Gefühl, dass Leistung wichtiger ist als Menschlichkeit, dass Wertschätzung nur in Zahlen gemessen wird oder dass Fehler bestraft statt als Lernmöglichkeiten gesehen werden.
Soziale Nachhaltigkeit bedeutet, eine andere Arbeitskultur zu schaffen. Eine, in der fair bezahlt wird, in der Vielfalt kein Aushängeschild, sondern gelebte Realität ist, und in der Respekt und Wertschätzung nicht von der Hierarchie abhängen. Es bedeutet, dass Unternehmen Verantwortung übernehmen – nicht nur für ihre Gewinne, sondern für die Menschen, die für sie arbeiten.
Und es bedeutet auch, dass wir uns selbst diese Verantwortung zugestehen. Dass wir darauf achten, wie wir mit Kolleginnen und Kollegen umgehen, wie wir kommunizieren, wie wir zusammenarbeiten. Dass wir uns nicht in einer toxischen „Hustle-Kultur“ verlieren, sondern uns bewusst machen, dass Arbeit nachhaltig sein muss – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für uns als Menschen.
Denn am Ende geht es nicht darum, wie viele Stunden wir gearbeitet haben oder wie viele E-Mails wir verschickt haben. Es geht darum, ob wir mit dem, was wir tun, langfristig etwas aufbauen – für uns, für andere, für eine Arbeitswelt, die uns nicht auslaugt, sondern stärkt.