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Resilienz anwenden

Dein Schutzschild entwickeln

Worum geht's? Wie können wir Resilienz aktiv und nachhaltig in unseren Alltag integrieren? Diese Frage steht im Mittelpunkt der zweiten Episode, in der wir praktische, systemische Methoden erkunden, die uns helfen, innerlich gestärkt durch Herausforderungen zu gehen. Von der Kraft systemischer Aufstellungen über die Aktivierung persönlicher Ressourcen bis hin zu wirkungsvollen Perspektivwechseln – diese Techniken bieten alltagstaugliche Ansätze, um Balance und Klarheit zu gewinnen. Tauche ein in eine inspirierende Reise, die zeigt, wie kleine Schritte und Tipps Großes bewirken können.

Viel Spaß!
Dezember '24

Episode 2: Resilienz leben

Praktische Tipps für mehr Balance und Klarheit
In der letzten Episode haben wir das Konzept der Resilienz genauer betrachtet und darüber gesprochen, wie sie wie ein persönliches Schutzschild wirken kann. Resilienz hilft uns, Belastungen standzuhalten und trotzdem unsere Kraftreserven zu bewahren. Besonders inspirierend war die Geschichte von Sophia, einer erfahrenen Coachin, die uns Einblicke in ihre Erfahrungen gab. Sie erzählte von ihrem persönlichen Wendepunkt: dem Moment, als sie bewusst „Nein“ sagte und sich Raum für Erholung und Klarheit schuf.

Doch wie gelingt es, Resilienz im eigenen Leben zu verankern? Wie finden wir Wege, uns selbst zu stärken, ohne dabei in einen zusätzlichen Optimierungszwang zu geraten? Genau diese Fragen sind der Ausgangspunkt für die heutige Episode. Gemeinsam schauen wir uns an, wie Resilienz individuell gestaltet werden kann und welche konkreten Methoden helfen, sie nachhaltig zu fördern.

Resilienz – individuell und facettenreich

Ein Aspekt, den wir dabei nicht aus den Augen verlieren dürfen, ist die Vielfalt von Resilienz. Jeder Mensch bringt eine ganz eigene Perspektive mit, geprägt von unterschiedlichen Erfahrungen, Stärken und Herausforderungen. Was für eine Person hilfreich ist, mag für jemand anderen weniger gut funktionieren.
Doch das ist keine Schwäche, sondern eine Stärke. Diese Unterschiede ermöglichen es uns, voneinander zu lernen und gemeinsam neue Wege zu entdecken. Resilienz ist kein starres Konzept, sondern ein Prozess, der sich an persönliche Bedürfnisse und Lebensumstände anpassen lässt.

Wir dürfen uns auch bewusst machen, dass Resilienz nicht bedeutet, unverwundbar oder ständig stark zu sein. Vielmehr geht es darum, in schwierigen Zeiten den Zugang zu den eigenen Ressourcen zu behalten und sich selbst nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist die Fähigkeit, flexibel zu bleiben, eigene Grenzen zu erkennen und diese auch zu wahren.

Zeit für die Praxis

3 Methoden Resilienz zu stärken
Jetzt geht es darum, die Theorie in die Praxis zu bringen. Resilienz ist nicht nur ein Konzept, sondern etwas, das du aktiv gestalten kannst – mit Methoden, die leicht in den Alltag integrierbar sind. Im folgenden werden drei systemische Ansätze vorgestellt, die dir helfen, deine innere Stärke Schritt für Schritt auszubauen.

Dabei steht nicht Perfektion im Vordergrund, sondern die Flexibilität, die Techniken an deine eigenen Bedürfnisse und Lebensumstände anzupassen. Von systemischen Aufstellungen über Ressourcenarbeit bis hin zu Perspektivwechseln – jede Methode eröffnet einen neuen Zugang, um Widerstandskraft aufzubauen und deinen Alltag bewusster zu gestalten.
1. Aufstellungstechniken: Unsichtbares sichtbar machen
Kennst du das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt, du aber nicht genau sagen kannst, was es ist? Vielleicht spürst du, dass etwas blockiert – sei es in deinem Team, in deiner Familie oder in deinem persönlichen Leben. Doch die Ursachen dafür scheinen schwer greifbar. Genau hier können systemische Aufstellungen ein kraftvolles Werkzeug sein.

Was sind Aufstellungstechniken?
Systemische Aufstellungen sind wie eine Landkarte, die uns die Dynamiken in unseren sozialen und beruflichen Beziehungen zeigt. Dabei werden Beziehungen, Rollen und Spannungen im System sichtbar gemacht, indem sie durch Stellvertreter – sei es durch Personen, Symbole oder Objekte – repräsentiert werden. Das Besondere daran: Oft zeigen sich dabei verborgene Muster und Wechselwirkungen, die im Alltag unsichtbar bleiben. Es ist, als würdest du hinter die Kulissen deines Systems blicken und erkennen, was wirklich wirkt.

Wie kannst du Aufstellungstechniken nutzen, um Resilienz zu stärken?
Beziehungen klären: Hast du schon mal gespürt, dass dich die Erwartungen anderer Menschen oder unklare Rollen belasten? In einer Aufstellung kannst du diese Dynamiken ans Licht bringen. Wenn du erkennst, was dich stresst, kannst du gezielt Strategien entwickeln, um diese Belastungen zu reduzieren.

Stressoren identifizieren: Eine Aufstellung zeigt dir klar, welche Elemente deines Systems dir Kraft geben – und welche dir Energie rauben. Dieses Wissen ist der erste Schritt, um bewusster mit Herausforderungen umzugehen.

Abstand gewinnen: Indem du dein „inneres System“ von außen betrachtest, kannst du neue Perspektiven einnehmen. Das verschafft nicht nur Klarheit, sondern auch emotionale Entlastung.

Ein Beispiel aus der Praxis:
Carina, eine Projektmanagerin in einem mittelständischen Unternehmen, fühlte sich in ihrem Team zunehmend unsicher und fehl am Platz. Sie konnte nicht genau benennen, woran es lag, aber die ständigen Konflikte und ihre schwindende Motivation belasteten sie sehr. In einer systemischen Aufstellung wurde schnell klar, dass Carina keine echte Verantwortung für Entscheidungen hatte und sich dadurch wenig wertgeschätzt fühlte. Diese unklare Rolle machte sie innerlich nervös. Durch die Erkenntnisse aus der Aufstellung konnte sie mit ihrem Vorgesetzten über ihre Position sprechen und mehr Entscheidungsfreiheit erlangen. Nach der Klärung fühlte sie sich nicht nur gestärkter, sondern auch wieder motiviert, Teil des Teams zu sein.
2. Ressourcenarbeit: Die eigenen Stärken aktivieren
Hast du schon mal bemerkt, wie oft wir uns darauf konzentrieren, was uns fehlt? Wir denken über unsere Schwächen nach, über Dinge, die wir noch nicht können, oder darüber, was andere besser machen. Dabei vergessen wir oft, wie viele Stärken, Erfahrungen und Ressourcen bereits in uns stecken. Ressourcenarbeit hilft dir, den Blick zu ändern und das Beste aus dem, was du hast, hervorzuholen.

Was sind Ressourcen – und warum sind sie so wichtig?
Ressourcen können alles sein, was dir Kraft und Halt gibt. Dazu gehören deine Fähigkeiten, positive Erfahrungen, deine Werte, aber auch deine Beziehungen, Netzwerke oder Dinge, die dir Freude machen, wie Hobbys oder Rituale. Ressourcenarbeit bedeutet, diese Schätze bewusst wahrzunehmen und sie aktiv für schwierige Situationen zu nutzen. Oft unterschätzen wir, was uns alles zur Verfügung steht, weil wir es für selbstverständlich halten.

Wie kannst du Ressourcenarbeit nutzen, um Resilienz aufzubauen?
Erstelle eine Ressourcenliste: Nimm dir einen Moment Zeit und notiere alles, was dir Kraft gibt – sowohl innerlich als auch äußerlich. Vielleicht ist es deine Fähigkeit, schnell Lösungen zu finden, oder die Unterstützung eines Freundes. Oft sind es mehr Dinge, als wir zunächst denken.

Nutze deine Ressourcen bewusst: Überlege, welche deiner Stärken dir konkret in stressigen Momenten helfen können. Vielleicht bist du besonders kreativ oder hast schon ähnliche Herausforderungen gemeistert.

Visualisiere deine Ressourcen: Eine „Ressourcenlandkarte“ kann dir helfen, einen Überblick zu gewinnen. Zeichne oder gestalte eine Karte, auf der du deine wichtigsten Stärken und Unterstützungsquellen festhältst. Das hilft dir, sie in schwierigen Zeiten schnell abzurufen.

Ein Praxisbeispiel:
Thomas, ein selbstständiger Berater, stand vor einer großen beruflichen Herausforderung. Ein wichtiger Auftraggeber drohte abzuspringen, und er fühlte sich plötzlich wie gelähmt. Im Coaching entwickelte er eine Ressourcenliste und stellte fest, dass er bereits ähnliche Krisen gemeistert hatte. Er erinnerte sich an seine Stärke, kreative Lösungen zu finden, und konnte so neue Ideen entwickeln, um die Zusammenarbeit mit dem Kunden wieder auf Kurs zu bringen. Besonders hilfreich war für ihn das „Ressourcenglas“. Jede Woche notierte er kleine Erfolge und positive Erlebnisse, die ihn stärkten. In stressigen Momenten griff er auf diese Sammlung zurück und schöpfte daraus neue Zuversicht.
3. Perspektivwechsel: Die Zukunft vor Augen führen
Wenn wir mitten in einer Herausforderung stecken, fühlt es sich oft so an, als gäbe es keinen Ausweg. Alles erscheint schwer, festgefahren und manchmal sogar überwältigend. Ein Perspektivwechsel kann dir helfen, den Blick zu weiten, neue Möglichkeiten zu sehen und wieder handlungsfähig zu werden.

Was bedeutet Perspektivwechsel?
Ein Perspektivwechsel ist die bewusste Entscheidung, eine Situation aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Das kann die Sichtweise einer anderen Person sein, die eines neutralen Beobachters – oder die deines zukünftigen, resilienten Selbst, das die Herausforderung bereits gemeistert hat.

Wie kannst du Perspektivwechsel nutzen, um Resilienz zu stärken?
Sprich mit deinem zukünftigen Ich: Stell dir vor, wie du die aktuelle Situation in fünf Jahren betrachten wirst – wenn du sie längst erfolgreich gemeistert hast. Was würde dein zukünftiges Ich dir raten? Welche Schritte erscheinen aus dieser Perspektive sinnvoll?

Nimm die Vogelperspektive ein: Stell dir vor, du betrachtest dein Problem von oben – aus einer gewissen Distanz. Oft wirkt es dann weniger bedrohlich und neue Lösungen werden sichtbar.

Nutze Rollenspiele: Versetze dich in die Rolle einer anderen Person, die du bewunderst, und überlege, wie diese die Situation lösen würde. Manchmal reicht schon ein kleiner Wechsel im Blickwinkel, um neue Energie freizusetzen.

Ein Praxisbeispiel zur Verdeutlichung:
Sarah, eine junge Architektin, stand vor einer wichtigen Entscheidung: Sollte sie ein lukratives Jobangebot in einer anderen Stadt annehmen oder bei ihrem aktuellen Arbeitgeber bleiben? Die Unsicherheit lähmte sie, denn beide Optionen schienen Vor- und Nachteile zu haben. Im Coaching stellte sie sich vor, wie ihr Leben in fünf Jahren aussehen könnte, wenn sie den neuen Job annehmen würde. Sie malte sich aus, wie sie gewachsen wäre, neue Kontakte geknüpft hätte und beruflich an spannenden Projekten arbeitete. Plötzlich wurde ihr klar, dass es nicht die Entscheidung selbst war, die sie belastete, sondern die Angst vor dem Unbekannten. Diese Erkenntnis half ihr, mutig den nächsten Schritt zu wagen.
Mit diesen drei Techniken – Aufstellungen, Ressourcenarbeit und Perspektivwechsel – kannst du Resilienz aktiv in deinen Alltag integrieren. Sie helfen dir, Klarheit zu gewinnen, deine Stärken zu nutzen und Herausforderungen aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Du wirst sehen: Mit jedem kleinen Schritt wirst du widerstandsfähiger und selbstbewusster. Warum nicht gleich heute damit beginnen?

Resilienz ist ein Prozess

und kein einmaliger Skill
Wie bereits am Anfang erwähnt, gibt es keine Garantie, dass jede Methode bei jedem gleich gut funktioniert. Resilienz ist keine feste Eigenschaft und auch kein Skill, den man in kürzester Zeit erlernen könnte. Vielmehr ist sie ein dynamischer Prozess, der sich mit uns und unserer Umwelt stetig weiterentwickelt. Und genau hier liegt ihre Stärke: Resilienz ist nicht statisch, sondern lebendig. Sie erfordert, dass wir immer wieder innehalten, reflektieren und uns auf neue Situationen einstellen.

Jeder neue Tag, jede Erfahrung – ob Rückschlag oder Erfolg – trägt dazu bei, an unserer Resilienz zu arbeiten. Sobald wir verstehen, dass Resilienz kein festes Ziel ist, sondern ein lebenslanger Prozess, können wir uns wirklich darauf einlassen, sie zu entwickeln und zu stärken. Es ist eine kontinuierliche Reise, die sich im Laufe unseres Lebens verändert, uns aber immer begleitet. Dabei möchte ich noch zwei wichtige Gedanken festhalten:
Kleine Schritte, große Wirkung
Es sind nicht die großen Sprünge, die Resilienz ausmachen, sondern die vielen kleinen Schritte, die wir Tag für Tag gehen. Manchmal sind es bewusste Entscheidungen, wie eine Pause einzulegen oder sich Unterstützung zu suchen, manchmal das Überwinden eines Rückschlags. Jeder dieser Schritte ist wichtig und wertvoll, auch wenn er auf den ersten Blick unscheinbar wirken mag. Resilienz entsteht durch diese kontinuierliche Bewegung, durch das tägliche Tun. Es ist ein Prozess, der Zeit braucht – und genau das macht ihn so nachhaltig.
Eine Haltung fürs Leben
Resilienz ist keine einmalige Errungenschaft, die man erreicht und für immer behält. Sie ist eine Haltung, die uns ein Leben lang begleitet. Es geht darum, sich selbst und die eigene Umwelt anzunehmen, mit allen Herausforderungen und Freuden, die das Leben mit sich bringt. Dabei wächst Resilienz mit jedem Moment, in dem wir uns bewusst für Balance, Reflexion und Selbstfürsorge entscheiden.
Die vorgestellten Methoden bieten dir konkrete Ansätze, wie du deine innere Stärke aufbauen und bewahren kannst, ohne dich dabei unter Druck zu setzen. Es sind die kleinen, bewussten Momente, die den Unterschied machen: ein Perspektivwechsel, das bewusste Wahrnehmen deiner Ressourcen oder das Innehalten, um Blockaden zu erkennen.

Erinnere dich daran, dass Resilienz nicht bedeutet, immer stark sein zu müssen, sondern in schwierigen Momenten Zugang zu deinen eigenen Kräften zu behalten. Sie gibt dir die Möglichkeit, Herausforderungen flexibel zu begegnen und gleichzeitig deine Grenzen zu wahren.

Was zählt, ist, dass du den ersten Schritt gehst – egal, wie klein er sein mag. Vielleicht probierst du direkt eine der Übungen aus oder reflektierst darüber, was dir in stressigen Zeiten Kraft gibt. Wichtig ist, dass du deinen eigenen Weg findest, Resilienz in deinem Leben zu stärken. Es beginnt mit einem ersten Schritt... Welcher wird deiner sein?
Bis zum nächsten Mal!
geschrieben von

Lea